Gestern am Sportplatz wurde ich auf den Warnhinweis “Vorsicht Prozessionsspinner” aufmerksam gemacht und gefragt, warum die Eichenprozessionspinner so gefährlich sind. Das man diese kleinen, haarigen Raupen nicht anfassen soll, weiß jeder. Aber was passiert dann überhaupt? Um Ihnen diese und andere Fragen zum Eichenprozessionspinner zu beantworten, befasse ich mich in unserem heutigen Blog-Beitrag damit.
Der Eichenprozessionspinner ist ein Schmetterling, der mittlerweile in fast allen Bundesländern in Deutschland vorgefunden wird. Hauptsächlich lebt er in Eichen. Nach Angaben des NaBu wurde er auch schon in Eichen-Hainbuchenwäldern und Eichen-Kiefernwäldern gesichtet. Er galt eine zeitlang als „fast ausgestorben“ bis er sich ab den 90er Jahren wieder stark ausgebreitet hat. Der Schmetterling selbst ist für den Menschen keine Bedrohung. Aber die Raupen ab dem dritten Larvenstadium besitzen zahlreiche, gefährliche Brennhaare.
Wie kann es zu Symptomen kommen?
Die Brennhaare der Eichenprozessionspinner können leicht abbrechen. Dadurch wird ein Eiweißstoff freigesetzt, der zu starken Symptomen führen kann. Die Anzeichen reichen von starkem Juckreiz, über Nesselsucht bis hin zu Atemnot in folge eines allergischen Schocks. Falls die Augen mit dem Eiweißstoff in Berührung kommen, kann es zu einer Bindehautentzündung mit geschwollenen Augenlidern kommen. Wenn Sie eine Raupe des Eichenprozessionspinners berühren und nicht direkt Symptome auftreten, ist es wichtig die betroffene Stelle in den nächsten Stunden zu beobachten. Denn meistens treten die ersten Anzeichen einer solchen Berührung erst in der Nacht oder am nächsten Tag auf. Wechseln Sie auf jeden Fall nach einer Begegnung mit der Raupe des Eichenprozessionspinners die Kleidung und waschen Sie gründlich Ihre Haare und Ihre Haut ab.
Was kann ich tun, wenn ich ein Gespinst von Eichenprozessionspinnern entdeckt habe?
Falls Sie zufällig Zeuge einer Wanderung der Eichenprozessionspinner werden sollten – und das ist wirklich sehr spannend! – halten Sie auf jeden Fall Abstand. Denn wo die Tiere herlaufen, können auch immer Brennhaare abfallen. Daher müssen Sie nicht einmal direkt mit der Raupe in Berührung kommen, um später Symptome aufzuweisen.
Wenn Sie ein Nest des Eichenprozessionspinners entdecken, sei es im öffentlichen Bereich (in Lüdinghausen zum Beispiel am Stadion) oder bei Ihnen im Garten, informieren Sie auf jeden Fall die Stadt an. Es wäre zu gefährlich die Nester selbst zu entfernen. Denn nur spezielle Schutzanzüge und Handschuhe bieten dem Menschen ausreichend Schutz gegen die Brennhaare.
Bitte machen Sie auch Ihre Kinder darauf aufmerksam, dass sie auf keinen Fall Raupen mit Haaren anfassen sollen! Kinder haben einen enormen Forscherdrang und freuen sich über jede Raupe die sie finden (das kenne ich aus eigener Erfahrung). Aber wenn sie über die Gefahr, die der Prozessionsspinner ausstrahlt, Bescheid wissen, können viele Verletzungen/Symptome vermieden werden.
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