Durch Zufall haben wir in der letzten Woche ein Igel-Nest bei uns im Garten entdeckt. Dort hat eine Igel-Mama mit 5 kleinen Igeln ihr zu Hause eingerichtet – es besteht aus zahlreichen abgefallenen Bambusblättern. Es sieht sehr gemütlich aus, aber von unserem Sohn kam direkt die Frage: „Was machen die Igel denn, wenn es regnet? Dann werden die von den paar Blättern doch auch nicht geschützt… Und wo bleiben die süßen Igel im Winter? Können wir denen nicht ein zu Hause anbieten?“ Schon war unser Ehrgeiz erwacht und wir haben uns schlau gemacht, wie wir den Igeln ein mögliches Quartier für den Winter erstellen können.
Die einfachste Möglichkeit Igeln im Winter ein Quartier im eigenen Garten zu bieten ist folgende: sammeln Sie an einem geschützten Ort (z.B. unter einem großen Strauch oder an der Hecke) Laub und totes Holz an. Aus diesen Naturmaterialien, die in jedem Garten im Herbst vorkommen, bauen sich die Igel selbst ein gemütliches Winternest. Dieses Quartier suchen die Igel dann bei anhaltenden Bodentemperaturen um die Null Grad auf.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit ein Igel-Häuschen zu bauen. Hier haben wir zwei Varianten vorgenommen.
Bei dem ersten Igel-Quartier haben wir herabgefallenes Laub gesammelt. Anschließend haben wir dieses mit Stroh gemischt und auf einen Haufen gelegt. Als zusätzlichen Schutz gegen Regen und Wind haben wir einen alten Weidenkorb über den Haufen gestülpt. An einer Seite haben wir einen kleinen Eingang für die Igel aufgeschnitten, so das sie sicher in das kleine Häuschen rein- und rausgehen können. Wenn Sie keinen Weidenkorb haben oder dazu nutzen möchten, könnten Sie auch eine alte Obstkiste aus Holz über den Stroh-/Laubhaufen stülpen. Kontrollieren Sie bitte vorher ob noch ein Nagel aus dem Holz herausschaut und entfernen Sie diesen dann, damit die Igel sich nicht verletzen. Schneiden Sie bei der Obstkiste an der Seite einen kleinen Eingang für die Igel, damit diese problemlos in ihr zu Hause hineinkommen können.
Das zweite Igel-Quartier, das wir gebaut haben, haben wir aus alten Pflastersteinen aufgemauert. Wir haben vier Steinreihen im Halbsteinverband übereinander geschichtet. Achten Sie dabei besonders darauf, dass keine Wandseite wackelt oder einstürzen kann. Damit würden Sie den Igel gefährden, aber nicht helfen! Den Innenraum von unserem Igel-Häuschen aus Stein haben wir ebenfalls mit einem Laub-Stroh-Gemisch aufgefüllt, so dass der Igel die Möglichkeit hat, sich dort ein schönes Winternest zu bauen. Abschließend haben wir drei Holzbretter über das Häuschen gelegt, so dass die Igel vor Wind, Regen und Katzen geschützt sind.
Nun ist natürlich die Neugierde gerade bei den Kindern sehr groß, ob bereits ein Igel in ihrem Häuschen eingezogen ist. Damit wir nicht ständig in die Häuser hineinschauen müssen, hilft ein einfacher Tipp (denn ich von der NABU-Seite bekommen habe): Packen Sie ein wenig Sand vor den Eingang des Igel-Häuschens und drücken Sie diesen platt. In dem Sand können Sie die Fußspuren des Igels erkennen, falls bereits einer dort eingezogen ist.
Wenn auch Sie Igel in Ihrem Garten ein sicheres zu Hause bieten möchten, reicht es vollkommen aus, eine naturnahe Ecke zu belassen! Sammeln Sie nicht alle Blätter und Reiser ein. Lassen Sie evtl. einen kleinen Holzstapel in einer abgelegenen Ecke in Ihrem Garten stehen. Erfreuen Sie sich, wenn Sie durch diese „Kleinigkeiten“ neue Mitbewohner in Ihrem Garten bekommen. Und Igel sind wirklich sehr niedliche und nützliche Gartenbewohner. Unsere Kinder sind jedenfalls sehr stolz, dass wir Igel in unserem Garten haben!
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