Pflegegang durch Ihren Ziergarten

Freuen Sie sich auch so über die ersten Sonnenstrahlen? Möchten Sie am liebsten auch alles stehen und liegen lassen und einfach nur die frische Winterluft genießen?
Machen Sie es! Gehen Sie einmal durch Ihren Garten und lassen die Natur auf sich wirken! Sicherlich finden Sie noch ein paar interessante Wintereindrücke … gefrorene Blätter auf dem Beet oder eingefrorene Wasserflächen. Wenn Sie eine Christrose im Garten haben, werden Sie staunen, dass bereits die ersten Knospen aus der Erde schauen.

Sie können diese kalten Tage auch dazu nutzen, den Gehölzschnitt in Ihrem Garten durchzuführen. Da jetzt keine Blätter an den Bäumen und Sträuchern sind, können Sie den Habitus der Pflanze bestens erkennen. Gehen Sie einfach mit Ihrer Rosenschere in den Garten und fangen Sie an.

Ich selber beginne meistens damit, die welken Blütenstauden, die noch übrig geblieben sind, abzuschneiden. Das ist nicht viel Arbeit, aber es hat eine sehr große Wirkung! Der ganze Garten sieht gleich viel aufgeräumter aus und diese Arbeit macht zudem Lust auf mehr! Räumen Sie das Schnittgut am besten direkt weg, damit nichts liegen bleibt, falls es Ihnen doch zu kalt wird, oder etwas dazwischen kommt.

Wenn Sie die Stauden alle abgeschnitten haben, können Sie bei den Sträuchern weitermachen. Nehmen Sie auch dazu am besten die Rosenschere, für die dickeren Äste eine Astschere. Ich empfehle Ihnen den Strauch nach seinem Habitus zu beschneiden, damit er weiterhin ein natürliches Aussehen hat. Fangen Sie an einer Seite des Strauches an und arbeiten sich langsam in die Mitte. Ein Gärtner-Tipp von mir: Wenn Sie kurz über der nächsten Verastung schneiden, fällt der Schnitt kaum auf!
Und noch ein Gärtner-Tipp: Beachten Sie beim Gehölzschnitt auch die Blütezeit der Pflanzen. Wenn die Sträucher im März, April oder Mai blühen sollen, warten Sie mit dem Schnitt bis nach der Blüte!
Auch hier empfehle ich, dass Sie nach jedem Strauch schon mal den Gehölzschnitt beiseite räumen, denn ich finde nichts ärgerlicher, als wenn nach der Arbeit (wenn diese plötzlich unterbrochen werden muss) der ganze Schnitt noch im Garten liegen bleibt.

Falls Sie Obstbäume im Garten haben, ist auch hierfür der richtige Zeitpunkt gekommen, diese zu beschneiden. Beim Obstbaumschnitt ist es wichtig zu wissen, wo das Fruchtholz sitzt. Denn nur, wenn genügend von dem Fruchtholz vorhanden ist, können die Bäume im nächsten Jahr wieder eine reiche Ernte bringen. Als erstes können Sie alle Wassertriebe (das sind die Äste, die senkrecht nach oben wachsen) mit einer scharfen Rosenschere abschneiden, denn an diesen sitzen in der Regel nur Blattknospen. Anschließend geht es an den eigentlichen Obstbaumschnitt, der ein gewisses gärtnerisches Wissen voraussetzt. Denn die Kenntnis des Blütenansatzes und der Blüten ist die Grundlage jeglicher Schnittmaßnahme. Die sind bei Kernobst- und Steinobstarten schon unterschiedlich.

Da jetzt noch keine Brutzeit ist, ist nun auch ein idealer Zeitpunkt die Hecken zu schneiden. Bringen Sie Ihren grünen Sichtschutz in Form. Wenn die Hecke eine gute Struktur hat, wirkt das auf den ganzen Garten sehr positiv.

Was für den Gehölzschnitt zu dieser Jahreszeit spricht, ist der gefrorene Boden. Sie beschädigen beim Abtransport des Schnittgutes in keinster Weise den Rasen (dieser sieht bei nassem Wetter stets sehr mitgenommen aus, wenn man zu oft über ihn gelaufen ist). Zudem stören Sie keine Vögel beim brüten!

Wenn Sie Ihre Gehölze nun alle geschnitten haben, ist der Winter ein perfekter Zeitpunkt um Rindenmulch auf den Beeten aufzutragen. Abgesehen von den Christrosen ist noch nichts am treiben und Sie kommen bequem an alle Stellen in Ihren Beeten heran. Ich persönlich genieße diese Arbeit im Winter, da ich genau weiß, dass ich im Frühling nicht so viel Unkraut im Garten haben werde und mehr Zeit habe, die Gartenzeit erholsam zu nutzen. Zudem hält der Rindenmulch im Sommer etwas mehr Feuchtigkeit im Boden, so dass die Erde nicht so schnell austrocknen wird.

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