Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia)

Derzeit können Sie an vielen Hauswänden dem bezaubernden Farbspiel des Wilden Weines zusehen. Von gelb über orange bis hin zu dunkelrot und lila wechseln die Blätter derzeit täglich ihre Farben. Wenn wir aus dem Küchenfenster schauen, haben wir einen direkten Blick auf Wilden Wein – und jeden Tag begeistert er uns in einer anderen Farbe.


Diese Sorte des Wilden Weines ist ein sogenannter Haftscheibenranker. Das bedeutet, dass er selbständig an Wänden, Pergolen oder Zäunen hochranken kann. Der Wilde Wein ist sehr starkwüchsig und erreicht eine Höhe zwischen 10 und 20 Metern. Allerdings ist er jederzeit schnittverträglich, so dass Sie jederzeit einen Rückschnitt vornehmen können.

 
Bei den 5-lappigen Blättern erreichen die einzelnen Fiedern eine Länge bis zu 15 cm. Im Frühjahr und Sommer weisen die Ranken des Wilden Weines dunkelgrüne, glänzende Blätter vor. Zum Herbst verfärben sich diese je nach Standort in den unterschiedlichsten Farben. Je mehr Sonne Ihre Pflanze bekommt, desto dunkler wird die Herbstfärbung. Wir haben an unserem Haus an drei verschiedenen Standorten Wilden Wein und jeder leuchtet derzeit in einer anderen Farbe. Der in der prallen Sonne ist dunkelrot; der Wilde Wein, der morgens und abends Sonne sieht, leuchtet in einem kräftigen rot und die Ranken, die weniger Sonne sehen (und geschützt unter einem Dach wachsen) sind teilweise noch grün, gehen ins gelbliche oder werden leicht rot-lila. Genau diese Farbspiele sind das ganz besondere an dem Wilden Wein.

 
Im Juli bekommt der Wilde Wein unauffällige, grünlich-weiße Blüten. Diese bestehen aus Rispen (ähnlich wie die Blüten beim tragenden Wein).
Später entwickeln sich aus den Rispenblüten blauschwarze Beeren. Diese werden bis zu 6 mm dick. Für Menschen sind die kugeligen Beeren nicht genießbar (sie bringen Unwohlsein mit sich).

Derzeit kann ich allerdings jede Menge kleiner Singvögel (Kohlmeisen, Spatzen, Rotkehlchen) in unserem Wilden Wein beobachten. Für die Vögel scheinen die Beeren ein echter Gaumenschmaus zu sein. 😉 Wenn die Vögel Beeren über lassen, bleiben diese bis in den Winter an dem Wilden Wein.


Der Wilde Wein bevorzugt sonnige Plätze mit sandig-trockenem Boden. Da diese Kletterpflanze allerdings gut frosthart ist, muss sie nicht an der Südseite gepflanzt werden. Für eine intensive Herbstfärbung wäre dieses allerdings eine gute Wahl.

 
Damit Sie lange Freude an dem Wilden Wein haben, empfehlen wir diesen regelmäßig zurückzuschneiden. Denn ansonsten wuchert er stark. Sie können sich auch ein oder zwei Leittriebe suchen, die Sie an einem Draht entlang wachsen lassen und zum Winter alle anderen Triebe komplett zurückschneiden. Die Leittriebe verholzen dann mit der Zeit und bekommen jedes Jahr wieder frischen Zuwachs von jungen, dünnen Trieben.

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